Unser Pesterwitz...

...jüngster und ältester Ortsteil Freitals !

Lange Zeit galt eine Erwähnung eines Burgward Bvistrici in einer Urkunde von Heinrich IV. aus dem Jahre 1068 als erste Erwähnung von Pesterwitz. Dies ist aber unter Historikern umstritten. Gesichert ist jedoch die Bedeutung Pesterwitz schon im 11. Jahrhundert, da hier schon um 1100 eine Pfarrkirche erwähnt ist. Das bedeutet eine Kirche, von deren Standort ein Pfarrer meist mehrere Kirchgemeinden (oft auch mit mehreren Kirchen) zu versorgen hatte. Die St.-Jakobus-Kirche ist die erste Kirche am „Sächsischen Jakobsweg an der Frankenstraße“, die heute noch den Namen des Heiligen trägt.

Der Burgberg wird als Standort der Burg Thorun betrachtet, die der Burggraf von Dohna erbauen ließ und die den Anlass zur Ersterwähnung der Stadt Dresden gab, denn Markgraf Dietrich von Meißen entschied 1206 in einer zu Dresden datierten Urkunde, dass die Burg auf bischöflich-meißnischem Territorium stand und abgerissen werden musste. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde 2006 ein Gedenkstein auf dem Burgberg eingeweiht.

Pesterwitz wurde im Jahr 1311 erstmals als Besterwiz urkundlich erwähnt. Der Name geht auf den altsorbischen Personennamen Bezstryj zurück. Vergleichbare Namen gibt es auch in der altpolnischen und der alttschechischen Sprache. In der Übersetzung heißt das Bruder des Vaters. Es handelt sich also um die Siedlung der Leute eines Bezstryj.

Der Geheimsekretär Christian Reichbrod von Schrenkendorf (1613–1660) des Kurfürsten Johann Georg I. erwarb 1649, 1650 und 1653 drei Güter in Pesterwitz und wurde Rittergutsbesitzer von Pesterwitz. Seine Nachfahren teilten sich in zwei Linien, die Klingenberger und Pesterwitzer Linie. Die Pesterwitzer Linie erlosch mit Christian Ehrenreich Reichbrod von Schrenkendorf († 29. September 1735 in Teplitz) und seine Schwester und Universalerbin Christiane Hedwig von Hohberg auf Börna behielt das Rittergut noch bis 1737.

1737 ging das Rittergut in den Besitz des Reichsgrafen Heinrich von Brühl über. 1740 erwarb es Friederica Sidonia von Nimptsch. 1794 ließ Günter Carl Albrecht von Nimptsch das barocke Schlösschen „Jochhöh“ erbauen. Dieses wurde 1848 als Hochzeitsgeschenk von Karl Friedrich von Burgk an Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk verschenkt.

In den Jahren 1817 bis 1837 wurde unter der technischen Leitung von Ernst Friedrich Wilhelm Lindig der Tiefe Elbstolln angelegt, der auch unter der Gemeinde Pesterwitz durch den Berg geht. In diesem 6,5 Kilometer langen Stollen sollte die abgebaute Kohle aus den Zauckeroder Bergwerken per Schiff zur Elbe transportiert werden. Der Tiefe Elbstolln wurde in jüngster Zeit aufwändig saniert.

Die Familie der Freiherren von Burgk sind von 1847 bis 1945 die letzten Besitzer des Ritterguts. Im Mai 1945 wird das Rittergut beschlagnahmt und ab Juli 1945 Versorgungsgut der Roten Armee. Von Herbst 1949 bis 1991 wird es zum Volkseigenem Gut Pesterwitz.

Der landwirtschaftliche Betrieb wird nach der Wende zum „Gut Pesterwitz“ und die Gebäude des ehemaligen Ritterguts umgebaut in Wohnungen und Geschäftsräume. Im Gemeindegebiet werden mehrere Neubaugebiete ausgeschrieben. Eines davon ist zum Beispiel das „Beamtenviertel“. Dieses Viertel liegt nah am Ortskern und ist zum größten Teil für Beamte gedacht. 1994 wurde es vom damaligen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf eingeweiht. Nach einem Bürgerentscheid gegen eine Eingemeindung in die Stadt Dresden wurde am 1. Januar 1999 die Gemeinde Pesterwitz in die Stadt Freital eingemeindet.

Quelle: Wikipedia